Montag, Juni 11, 2007

Die Replik

Meine Antwort auf einen Poster, der mir auf Ignoranz.ch vorwarf, ich habe Hass auf die Autos, und meinte, in Zürich habe am 1. Mai das falsche Auto gebrannt.

Du willst es nicht verstehen, gell?

Die Aggressivität geht zuallererst von den Autölern aus - so viel Platz nehmen sie ein im öffentlichen Raum! Die Luft ist so schlecht! Wenn ich mich zu Fuss durch die Stadt bewege, stehe ich alle Minuten wieder still und warte, bis die Ampel beschliesst, auf eine der lächerlich kurzen Fussgänger-Grünphasen zu schalten; gehe ich aus dem Haus, werde ich zugedonnert mit infernalischem Lärm. Drei Katzen habe ich letztes Jahr an die Strasse verloren, meine Schwester wurde auf dem Zebrastreifen überfahren und überlebte nur mit Glück.
Und da kommst du und findest meinen Hass “kritisch”? Ich und ganz viele andere sind nicht mehr gewillt, die Selbstverständlichkeit hinzunehmen, mit der die Autöler uns unseren Raum und unsere Lebensqualität wegnehmen.
Hass? Ja. Aber er ist nur eine Reaktion auf die von den Autölern ausgeübte Aggressivität, ihre Skrupel- und Bedenkenlosigkeit und den unbedachten Egoismus. Egal, wie einer fährt: Schon die schiere Masse der Blechlawine genügt.

Jedes Auto, das brennt, ist das falsche. Aus ökologischen Gesichtspunkten genauso wie unter dem Gesichtspunkt des Rechts auf Eigentum.
Gleichwohl ist es schräg, dass das “Recht” auf den Besitz einer beliebig grossen, beliebig stinkenden (z.B. Zweitakter) Kiste höher eingestuft wird als das Recht auf weniger Lärm, bessere Luft und gefährdungsfreie Fortbewegung.

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